Face-to-face: Gemeinsam in einer Situation da sein

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Die besondere Qualität von Face-to-face-Situationen wird offenbar, wenn wir auf andere mediale Räume angewiesen sind. Schreiben, Telefonieren, Skypen. Aber worin besteht diese Qualität genau, was sind die Unterschiede? Verschiedenste Faktoren wirken ineinander. Ein wesentlicher Faktor ist die Situation.

In einer Face-to-face-Situation teilen wir mit anderen beteiligten dieselbe Situation, dieselbe Umgebung.

Das ist beim Schreiben und telefonieren aber auch beim skypen anders. Beim skypen sehen wir die Beteiligten auf einem Bildschirm, sie befinden sich jedoch in anderen Situationen und Umgebungen. Das ist ein Unterschied, der offensichtlich und gut spürbar einen erheblichen Unterschied macht.

Die gemeinsam geteilte Situation und Umgebung erlaubt viel weitergehende, in der Summe ganz andere Resonanzen. „…Die Situation, die Umgebung, all das hebt uns den Menschen in den Blick, bringt uns nahe. Es ist ein Innewerden“ schreibt Uwe Timm (Ikarien, S. 421).

Wir existieren im miteinander Tun und miteinander Sprechen.

 

 

 

 

 

 

Die Seele als Verbindung von Gefühl und Verstand

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Angenommen das, was wir Seele nennen, wäre etwas, das zwischen Gefühl und Verstand vermittelt. Etwas das verbindet. Unsere Seele bezöge sich dann auf das Körperliche, wäre aber selbst körperlich nicht lokalisierbar.

Immerhin wäre der „Seelenarzt“ dann jemand, der versucht, seine Klienten in einen Zustand zu versetzen, in dem sie ihre Gefühle und ihren Verstand (wieder) verbinden können. Auf eine neue, überraschende, angemessene, vielleicht passende Weise.

Mir gefällt dieser Gedanke, weil er ganz gut beschreibt, was ich tue. Auch wenn die Rede von der Seele etwas altmodisch klingt.

„Das Glücksversprechen der Harmonie ist nicht dem Verstand allein abzuringen, die Seele gehört dazu, eine Vorstellung, die wir in unseren Wissenschaften verloren haben, die Seele als ein zwischen dem Gefühl und dem Verstand Vermittelndes“

(Uwe Timm, Ikarien, S. 460)

Es gibt immer eine andere Geschichte

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Oft werden Menschen, die Opfer von Gewalt wurden, auf die Erfahrung des Gewaltaktes reduziert, was, genau wie der gewaltsame Akt selbst, dazu führen kann, eine Person oder eine Gruppe von Personen im traumatischen Erleben festzuhalten.  Das kommt einer erneuten Misshandlung oder Missachtung gleich. Es gibt immer eine andere Geschichte, einen anderen Zustand, vorher und auch danach.

Eintauchen in Gefühle – Empathie

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…DER GRÖßTE GENUSS BEIM MUSIZIEREN?

„Das ist für mich das Eintauchen in Gefühle, Geschichten, Abenteuer, die zwar im Kopf eines anderen Menschen entstanden sind, der in einem komplett anderen Leben, oftmals in einer anderen Zeit und Welt, zuhause war — und dann zu erleben, wie ich durch die Musik meine eigenen Erlebnisse und Gefühle verschmelzen lassen kann mit denen des Komponisten oder der „Menschheit“ allgemein.
Meine Hoffnung und eben auch manchmal größte Erfüllung ist, dass ich es schaffe, durch mein Spiel auch den Zuhörern ein ähnliches Erlebnis zu ermöglichen, dass jemand im Publikum für einen Moment Empathie mit der Menschheit und „Aufgewühlt – Werden“ zulässt, die Musik an sich heranlässt.“

Tanja Tetzlaff (Cellistin)

Hoffnung und Mitgefühl (Luise Reddemann)

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…. Ich bin der Meinung, und fand dies bei Benedetti bestätigt, dass wir nur dann Hoffnung in unseren Patientinnen und Patienten nähren können, wenn es uns gelingt, mitfühlend zu sein. Dann spüren wir die Not unserer Patienten und den Wunsch in uns, in irgendeiner Form etwas zu ermöglichen, was sie ein wenig auf Linderung, Besserung oder auch Heilung hoffen lässt, sie zumindest für möglich zu halten. Was ist Mitgefühl? Jedenfalls nicht Empathie. Empathie ist Einfühlung, Mitgefühl beinhaltet den Wunsch, etwas Heilsames zu bewirken.

(Luise Reddemann, Hoffnung und Mitgefühl, Leitfaden, Heft 1/2017, S. 70)